Dauerschnellproduktionstheater auf dem Goetheplatz vor dem Theater Bremen
Gintersdorfer/Klaßen entwickeln seit 2005 Projekte, in denen sie Lebensstrategien und Ausdrucksformen der Darsteller zum Zentrum ihrer Arbeit machen, und haben damit ein einzigartiges, transkulturelles Modell der Performance- und Kunstproduktion entwickelt. Die Performance-Gruppe ist im Bremen am Theater seit 2012 immer wieder zu Gast und hat viele Zuschauer*innen für ihre innovativen Formexperimente begeistern können. Das Theater Bremen hat die Gruppe jetzt wieder für eine Woche im Juni als Artists in Residence eingeladen.
Auf dem Goetheplatz werden Gintersdorfer/Klaßen mit ihrer Gruppe und mit Gästen aus dem Theater ein Dauerschnellproduktionstheater eröffnen, das unter Coronabedingungen das Verhältnis von Disziplinierung und Kunst in den Blick nimmt. Genauso wichtig wie die physisch anwesenden Performer*innen, (Alaingo und Ordinateur kommen aus Paris!) werden die Abwesenden, die wegen der interkontinentalen Reisebeschränkungen zwar nicht kommen können, aber doch künstlerisch teilhaben.
Es geht um die Körper und die Distanzen, 1,5m immer, 3m zum Sprechen und Tanzen, 6m zum Singen, 8127km nach Abidjan und 9474km nach Mexiko City. Auf dem Platz wird tagsüber öffentlich geprobt, um abends eine jeweils neue Performance zu zeigen: Shows zwischen Tanz, Rhythmischer Gymnastik, Bildender Kunst und politischer Intervention. Dabei geht es nicht um Erfundenes oder Symbolisches, sondern um einen direkten Transport von Leben ins Theater und von Theater/Performance ins Leben. "Nicht relativieren, nicht aufklären, nicht ironisieren, sondern insistieren, bis es lebt!“ (Monika Gintersdorfer)