Erobern

6 Invasionen

Ein parallel Umbau der Adenauerallee 54 – 58
Mit den Strategien der conquista

Eine Plünderung

Platz wegnehmen, mit Autos immer dichter an die Wand drängen

Sich verbergen

Eine Schlacht, eine Explosion, vom Balkon aus beleuchten oder beschiessen

Jemanden an eine Wand festkleben

Bodenbelag oder Überschwemmung oder übergiessen, einmauern

I am fuckin dying

Beleuchten, Hochhaus, Auto beleuchten oder Hund beleuchten

Das kleine Dreiergebüsch

Abrissbirne

Belüftungsloch

19 Sessel im Flur

Reisraum
Oberflächen abtasten

Die beiden Akteure spritzen mit einem Hochdruckreiniger Autos, Fassaden, Gehweg, Bäume ab. Sie führen die Zuschauer in einen Verbindungsflur zwischen einem Telefonshop und einem afrikanischen Restaurant .Sie steigen in einen Sesseltunnel, der wie ein Propfen zwischen beiden Räumen sitzt. Zuschauer und Restaurantbesucher folgen den Akteuren, die über Menschen und Sessel gleiten, in den engen Tunnel. Texte zur Situation/Nutzung /drohendem Verlust des Gebäudes in Verbindung mit der Eroberung Mexikos. Das Publikum gelangt mit den Akteuren durch das Restaurant auf den Hof. Vom Restaurantdach.aus beginnen die Akteure eine Maiskolbenschlacht mit dem Publikum und verlieren sie. Letzte Station der Hausdurchquerung Straßenrodeo in der Hofausfahrt auf einer Kunststoffstoßstange.

Schöne Geschäfte

In einem Lagerraum eines Ladens werden zwei Akteure komplett mit Reissäcken bedeckt. Einige Minuten liegen hunderte Kilo auf ihnen. Die Akteure führen eine Verhandlung auf Houssa, ihre Handelspartner versuchen zu übersetzen und auf Deutsch und Italienisch zu antworten, Gegenerwiederung auf Houssa. Draußen werden aus herumliegenden Möbelteilen ein Aufgang zu einem Flachdach gebaut, Kühlschränke werden hochstransportiert. Mithilfe der Zuschauer und Greifzügen wird ein Auto aus dem Schlamm gezogen und die Kühlschränke auf ihm abgelassen. Kühlschränke plus Auto wird zum Verkauf angeboten.

Zeit verlieren

Die Akteurin fährt mit einer Hebebühne an die auf einem Balkon wartenden Zuschauer heran. Sie wählt eine Peson zum Mitfahren aus und hebt sie vom im dritten Stockwerk zwischen die gegenüberliegenden Bäume und setzt sie auf der Straße ab. Dann zeigt sie den anderen Zuschauern einen versteckten kleinen Hof, den sie durchrobbt. Sie überklettert eine Holzwand mit Texten über Moctezumas Rückzug. Die Zuschauer klettern ihr auf ein silbernes Flachdach nach. Sie besteigt wieder die Hebebühne und setzt einzelne Zuschauer auf verschiedenen Dächern ab. Zuletzt fährt sie alleine an der Fassade eines leerstehenden Hochhauses hoch und verschwindet.

Friendly fire, Regie Jochen Dehn

Die Akteurin führt die Zuschauer an den Fassaden eines Häuserblocks entlang. Sie schmiegt sich in Mauervorsprünge und lässt sich von Zuschauern in höhere Positionen heben. Sie stellt ihnen Fragen, empfängt Kommandos ihres Mitspielers, bittet Zuschauer um Hilfe zur Erledigung der Aufgaben und stellt so Beziehungen zwischen Menschen und Gebäuden her.

Wir sind Flüssigkeit in einem Kanister

Die drei Akteure versuchen Goldketten, Uhren, Geld für kleine Dienstleistungen von Passanten und Zuschauern zu bekommen. Sie erläutern Besitz und Nutzverhältnisse des Quartiers und erklären seine Auflösung und Übernahme. Sie führen die Zuschauer an das Rolltor einer Parkgarage, das sich einen kleinen Spalt vom Boden hebt. Die Zuschauer kriechen in die dunkle Parkgarage, in Lichtschächten stehen die Akteure und verhandeln Liebe, Geld und Körper als Ressource. Tanz mit einem Grabenverdichter. Wieder draußen vergraben die Akteure Geld und Goldketten in der Erde. Sie streuen einen Berg Flowpack darüber. Durch Rollbewegungen mit dem Körper werden die Flocken verteilt. Der rollende Akteure wird mit Wasser überschüttet, wodurch sich das Flockenmaterial einpampt und auflöst.

Je vois les diables

Die Zuschauer werden in ein Leerstehendes Hochhaus geführt. Durch die mit Lochmusterplatten versperrten Fenster sehen sie, wie sich die Akteure draußen um das Haus bewegen und Mut ansingen. Die Akteure kommen zum Publikum ins Hochhaus und führen es durch die Etagen, bauen eine Schlidderbahn aus Gel, eine aus Türen improvisierte Disco, schneiden Eiswürfel mit einer Motorsense, kippen mit Betonschuhen gegen eine Wand. Vom Dach aus überblicken die Zuschauer Hamburg: direkt unter ihnen durchquert ein Akteur eine von einer Baustelle mit tiefen Schächten aufgerissene Grünfläche.