Verlieren

Im Sommer 2006 fahren die Regisseure Monika Gintersdorfer und Knut Klaßen mit einem gemieteten Kleinbus und ihren Darstellern Hauke Heumann, Christin Vahl und Sabine Krause nach Paris. Sie sind gar nicht so sehr Darsteller, sondern Freunde, Besucher, repräsentieren die Deutschen, die die Konflikte in Frankreich und die Situation der afrikanischen Migranten kaum kennen. Sie besuchen die ivorischen Stars, DJ Arafat, Maga Din Din, Gadoukou la Star in ihren Wohnungen und sehen wie Glamour und Prekariat zusammentreffen. Sie theoretisieren über die Begegnungen und Nichtbegegnungen, den Streß, die schwarzen Nachtclubs, die Proteste auf der Champs Elysee und die Macht der Körper. Sie entwickeln Kontaktstücke, in denen Text und Bewegung zu kleinen Shows kombiniert werden und spielen sie vor den Hochhäusern in den Banlieues von Paris. In einer stillen Straße in Marseille performt Franck Edmond Yao ein Stück über die zunehmende Verhärtung zwischen Franzosen und Afrikanern unter der Politik von Chirac, Villepin und Sarkozy. Zurück in Deutschland spielt das deutsch-französisch-afrikanische Team die selben Stücke in Hamburger Asylbewerber-heimen. Verlieren ist Liveperformance und Film.